Lernen am E.I.

Outdoor-Education

Bedeutet erfolgreicher Unterricht „sitzen bleiben“?

Laut einer Statista-Umfrage geben 58% der Zehn- bis Elfjährigen an, täglich 8-10 Stunden im Sitzen zu verbringen. Natürlich ist das nicht nur dem Schulunterricht geschuldet – „Bildschirmzeit“ trägt einen erheblichen Teil dazu bei. Dennoch versuchen wir am Englischen Institut, die Zeit des Stillsitzens in der Schule zu reduzieren – am ausgeprägtesten sicher mit der Outdoor Education in Klasse 5. Outdoor Education bedeutet Lernen außerhalb des Klassenzimmers. Es bedeutet Lernen am Objekt. Es bedeutet Lernen mit außerschulischen Fachexperten. Und es bedeutet in der Regel bewegtes Lernen.
Diese Schülerinnen können hier in einem richtigen Labor lernen und erfahren das Wissen nicht nur aus ihren Büchern
Seit dem Schuljahr 2013/14 geben wir den Kindern in Klasse 5 die Möglichkeit, den Unterrichtsstoff der Fächer BNT und Geographie weitgehend fächerübergreifend und praxisnah zu erarbeiten. Dazu gehen jeweils zwei Kolleg*innen aus den genannten Fachbereichen gemeinsam mit den Kindern jede Woche einen Schultag lang an außerschulische Lernorte. Häufig ist dies das Mühltal in Handschuhsheim, wo man Artenkenntnis trainieren, biologische Zusammenhänge erfahren, geologische Phänomene erforschen und Fertigkeiten aus dem Bereich der Geographie trainieren kann. Durch die Zusammenarbeit mit der Stadt im Rahmen ihres Programms „Natürlich Heidelberg“ können wir dort als „Basis-Station“ das Forsthaus nutzen. Dafür an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank.

Gelernt wird aber auch in Einrichtungen der Pädagogischen Hochschule wie der GIS-Station, dem Geco-Lab und dem Ökogarten. Der Zoo bietet die Möglichkeit, vielen Tieren näher zu kommen, als dies in der freien Natur möglich ist. Exkursionen zu landwirtschaftlichen Betrieben, Museen und anderen Einrichtungen ergänzen dieses Angebot. Besonders dankbar sind wir zudem für die Unterstützung durch den Verein Ökostadt Rhein-Neckar e.V., der uns seit vielen Jahren hervorragende Unterrichtseinheiten mit den Experten Markus Rave (Pilze) und Frank Hoffmann (Ökologie und Nachhaltigkeit) ermöglicht.

Mit dieser Unterrichtsform, die wir nun seit fast 10 Jahren kontinuierlich weiterentwickeln, möchten wir den Kindern Lern-Erfahrungen ermöglichen, die praxisnah, spielerisch, bewegt und bewegend sind und fachliche Inhalte lebensnah und nachhaltig vermitteln. Ausgezeichnet wurde unser besonderes Engagement im Jahr 2019 mit dem mit 25 000 Euro dotierten „Lehrerpreis der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg“.

Erfolgreicher Unterricht bedeutet nämlich nicht immer „sitzen bleiben!“