Was hat Wandern mit Kreativität zu tun?

Wir begaben uns auf die Suche nach der Antwort. Sieben unerschrockene, junge Menschen und zwei Begleiter*innen, neun Gefährten, machten sich auf den Weg in die Pfalz. Ungewiss, was sie erwartet. Geplant waren fünf Tage Wandern mit Übernachtungen in den Häusern der Pfälzer Naturfreunde.

Die Gruppe startete nach einer entspannten Zugfahrt in Bruchmühlbach. Die erste Etappe umfasste 13 Kilometer und führte uns zum Naturfreundehause bei Steinbach am Glan. Hier kamen wir in den Genuss der Pfälzer Gastfreundlichkeit, sodass wir am nächsten Tag gut gestärkt zur längsten Etappe der Tour aufbrachen. Schnell wurde allen klar: Die Wegmarkierungen im Auge zu behalten, erfordert die Aufmerksamkeit und Sehenskraft eines Adlers. So war nie ganz gewiss, wie weit es noch sein würde, die wie vielten letzten sieben Kilometer es noch sein würden, oder ob es noch etwas zu essen geben würde. Doch auch Dunkelheit und schmerzende Gliedmaßen konnten die Gruppe nicht davon abhalten, erschöpft, mit Müh und Not den Hof zu erreichen – und stolz auf sich zu sein, es geschafft zu haben. Das macht mir so schnell keiner nach.

Die Gruppe dezimierte sich in den nächsten Tagen. Doch auch das gehört dazu: Grenzen zu erkennen, zu wissen, wann man aufhören sollte. Immerhin schafften wir zwischen 60 und 95 Kilometern.

Jeder zog sicher sein ganz eigenes Fazit. Manch einer wird möglicherweise nie wieder wandern gehen. Aber jeder hat Verantwortung übernommen, jeder hat Frustration überwunden, jeder hat sich durchgebissen und jeder ist gewachsen.
Inwiefern waren wir kreativ? Diese Frage lassen wir offen. Komm doch nächstes Jahr mit auf die Suche. Wie weit möchtest du gehen bzw. Wie weit kannst du gehen?